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MetaReflexion - Der digitale Weg

Kann man Pixel atmen?
Kann man mit Pixeln Emotionen tragen?
Kann man mit Pixeln innere Welten erschaffen. Welten, die 
flimmern, zittern, leuchten wie ein analoges Kunstwerk?

Ich wollte es herausfinden. Und habe es versucht. Nicht technisch. Sondern fühlend.
Malerisch. Offen.

Ich wollte wissen, ob das Digitale meine Handschrift tragen kann. Ob es Seele hat. Ob ein digitales Bild nicht nur sichtbar ist, sondern auch spürbar. 

Und je tiefer ich ging, desto mehr verschwanden die Grenzen.
Die zwischen Medium und Ausdruck.
Die zwischen Technik und Gefühl.
Die zwischen Farbe und Lichtpunkt.

Vielleicht war es nie eine Frage der Pixel.
Sondern eine Frage der künstlerischen Haltung!

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Zwei Welten - eine Handschrift

Diese Bild war nie als Kopie gedacht. Nicht als digitale Nachbildung eines Analogen.
Sondern als etwas Eigenes.
Es ist digital: Ja.
Schicht für Schicht entstanden. Diesmal nicht mit Öl und Pinsel auf Leinwand. Sondern mit dem Apple-Pencil auf dem 
iPad. Ein Stift der Druck spürt. Der zittert, wenn ich zittere. Und streicht, wenn ich leise sein will.
Ein Bildschirm der kein Gewebe ist, aber licht trägt. Und der Tiefe zulässt.
Und vielleicht.......vielleicht enden hier auch schon die Unterschiede. Denn alles andere folgt dem gleichen 
Rhythmus. Spüren, Zögern, Entscheiden, Verwerfen. Formen wachsen lassen. Verdichten.
Vermisse ich den Duft von Terpentin?
Manchmal vielleicht. Als schwachen Hauch von Atelier_Nostalgie. Aber wenn ich ehrlich bin: nicht wirklich. Denn auch ohne diesen Duft bleibt das Wesentliche. Das konzentrierte Arbeiten, das 
allmähliche Entstehen, das Eintauchen in Farbe, Form und Fläche. Was zählt ist nicht das Lösungsmittel. Was zählt, ist das, was sich löst. In mir. Im Bild. Im Betrachter.

Der digitale Prozess
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Mann hört viel in diesen Tagen. Von KI Kunst. Von generierten Bildern. Von digitalen Welten, die angeblich die Kunst ablösen oder neu erfinden. Und auch unter Künstlern gibt es Missverständnisse. Skepsis. Halbwissen. 
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Was ist noch Malerei, und was bloß? Simulation?
​
Ich wollte es nicht nur theoretisch wissen. Ich wollte es spüren.
Deshalb habe ich mich bewusst für ein Bild entschieden, das es bereits analog von mir gibt: ''Spiegelnde Weite''.
Ein Werk, was ich kenne wie meinen eigenen Atemzug. Weil man Unterschiede eben nur erkennt, wenn man weiß, wie sich das Original anfühlt. Ich wollte herausfinden, was sich verändert. Im Prozess, in der Tiefe und im Ausdruck.
Diesmal nicht mit Öl und Pinsel auf Leinen, sondern mit dem Apple- Pencil auf leuchtendem Glas. Der Bildschirm als digitales Atelier. Ein falscher Strich oder Farbton, ein Wischen und die Fehler war verschwunden. Verlockend.
Und gefährlich zugleich.
Denn gute Malerei lebt nicht nur vom Perfekten. Sondern vom Gezeichneten. Vom Gegangenen. Vom Stehenlassen.
Ja, auch digital habe ich begonnen, nicht zu löschen. Sondern zu schichten. Fragmente des Suchens stehen zulassen. Weil die Tiefe auch hier nicht aus Glätte entsteht, sondern aus Mut zur Spur.
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Warum digital? Warum Jetzt?

Weil es kein Entweder- oder ist. Und weil es keinen Grund gibt, sich dem Digitalen in der Kunst zu verweigern, solange man sich selbst treu bleibt.
Ich wollte herausfinden, wie sich meine Handschrift anfühlt, wenn sie durch ein anderes Medium fließt. Wenn sie nicht die 
Weichheit von Ölfarbe trägt, sondern die Klarheit des Digitalen. Wenn sie nicht auf Leinen trifft, sondern auf Struktur aus Pixeln.
Ist es dann noch echt?
Hat ein digitales Bild dieselbe Berechtigung, zu berühren, zu erzählen? 
Ich denke : ja, solange es von der selben Absicht, der selben Suche getragen ist. Von dem selben Drängen, etwas Sichtbares für das Unsichtbare zu finden.
Es geht nicht darum, die Leinwand zu verlassen. Aber vielleicht darum, sie zu erweitern. Ein neuer Resonanzraum, für dieselbe Stimme. 
Und ja, wir leben in einer Zeit, in der alles flackert, beschleunigt, filtert. Gerade deshalb braucht es Bilder, die atmen.
Auch im Digitalen.
Ich glaube nicht an Oberflächen. 
Ich glaube an Tiefe, egal auf welchem Träger.
Und wenn ich digital male, dann nicht, um schneller, perfekter, austauschbarer, emotionsloser oder einfacher zu arbeiten.
Sondern weil es ein anderer Weg ist, kein besserer, kein schlechterer.
Weil das Digitale nicht die Tiefe verdrängt, sondern sie anders berührt. 
Weil es neue 
Räume aufmacht. Weil meine Handschrift auch dort atmen darf. Pixelgenau, vielstimmig, lebendig.
Und weil Wahrheit kein Format kennt.



 

MetaReflexion

Warum dieser Titel?

Vielleicht, weil er beides ist: Spiegel und leise Störung, die die Oberfläche durchbricht.
Ein Blick zurück und darüber hinaus.
''Meta'', das meint: Ebene darüber. Eine Reflexion über das, was wir sehen, denken, fühlen.
''Reflexion'', das meint: das Nachdenken, aber auch das zurückgeworfene Licht. Echo. Eindruck.
MetaReflexion ist kein reines dekoratives Motiv.
Es ist ein Denkraum. Eine Fläche zum Innehalten.
Vielleicht erkennt man auf den ersten Blick nur eine stille Landschaft. Aber unter der Oberfläche flackert etwas. Ein Riss. Eine Ahnung. Eine Stille, die nicht leer ist, sondern gespannt. Wie vor einem Gewitter. Oder danach.
Vielleicht ist diese Bild selbst eine Ahnung, dass in der digitalen Welt etwas Großes bevorsteht.
Das das Analoge nicht mehr die alleinige Wahrheit beanspruchen kann. Und das digitale Malerei, wenn man sie ernst nimmt, nicht ein Ersatz ist, sondern eine neue künstlerische Bühne. 
Dies war definitiv nicht mein letztes digital gemaltes Bild. Ich werde das Medium weiter erforschen. Warum? Weil es meinen Ausdruck erweitert. Weil es mich nicht mehr los lässt.
Weil ich darin atmen kann, anders, aber auch echt.


 

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